Ferien-Seminare auf Korfu mit Peter Walter Kagelmann

Meer

 

Wie alles anfing …

Wenn wir zart sind
wie ein rohes Ei
ohne Schale … und dabei
ein Sich-Sehnen wie ein Kind
nach Geliebt-werden
auf dieser Erden:
„Hier bin ich,
nimm mich.“
Und die Einsamkeit uns quält,
weil das Annehmen fehlt
und dann
irgendwann
wenn nichts mehr bleibt
kein Wunsch uns treibt …
nur noch Atmen, nur noch Leben
kommt ein Gewissheits-Beben:
Ja „Ich bin“ -das macht Sinn-
Ja „ICH BIN“

Peter Walter Kagelmann

Das verrückte ‚Ich Bin‘

In den kreativen Wirren
darf ich mich verirren.
Gebe mich des Reimens hin
scheinbar ohne Sinn.
Wie verrückt ist das Verrücken,
wie normal ist das Entzücken,
einfach so … nur weil ich bin.

Peter Walter Kagelmann

 

Tai Chi

In den Polen, die sich ergänzen,
find ich mein Glück:
Das Ganze als Stück
des Weges klopft in mir an . . .
sucht Frieden in den Turbulenzen . . .
jetzt oder irgendwann.

Peter Walter Kagelmann

Über das Leben

Ich lieb ein pulsierendes Leben,
das prickelt und schwellet und quillt,
ein ewiges Senken und Heben,
ein Sehnen, das niemals sich stillt.

Ein stetiges Wogen und Wagen
auf schwanker, gefährlicher Bahn,
von den Wellen des Glückes getragen
im leichten, gebrechlichen Kahn ….

Und senkt einst die Göttin die Waage,
zerreißt sie, was mild sie gewebt, –
ich schließe die Augen und sage:
Ich habe geliebt und gelebt!

Rainer Maria Rilke